Politische Arbeit
Stellungnahme
zum Gesetzesentwurf zur Änderung des Thüringer Schulgesetzes
Die aktuell regierenden Parteien im Thüringer Landtag (DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN) haben am 02.11.2022 einen Gesetzentwurf zum Thüringer Schulgesetz eingereicht. Als Bundesverband Musikunterricht wurden wir gebeten, zu dieser Gesetzesänderung Stellung zu beziehen. Dies haben wir in unserer letzten Vorstandssitzung getan und unsere Stellungnahme abgeschickt.
Den Gesetzentwurf könnt ihr hier nachlesen.
Unsere Stellungnahme könnt ihr hier nachlesen.
Der BMU im Radio
Die Expertenmeinung des BMU ist auch von Radioredaktionen gern gefragt: BMU-Präsident Jürgen Oberschmidt diskutierte am 11.02.2023 in der Sendung „Campus und Karriere“ des Deutschlandfunksmit Prof. Dr. Winfried Speitkamp, Staatssekretär im Bildungsministerium Thüringen, den Vorschlag seines Kultusministers Helmut Holter, Noten in Kunst, Musik und Sport abzuschaffen. Unter dem Titel „Weitsprung, Singen, Bilder malen – Talent benoten, oder nicht?“ fragt DLF-Redakteur Henning Hübert nach den Folgen.
Die Sendung könnt ihr euch hier noch einmal anhören.
Bereits am 21. Januar 2023 stand Tilman Heiland, Präsident des BMU-Landesverbands Baden Württemberg, in der Sendung „SWR2 Wissen“ Rede und Antwort zum Thema „Die Zukunft des Musikunterrichts – Ein Streichkonzert?“.
Stellungnahme
zum Artikel (Interview mit Helmut Holter) „Die Situation ist schlimm" in der TLZ vom 9.12.22
Am 09.12.22 gab der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter der Thüringer Landeszeitung ein Interview zur aktuellen Situation des Bildungssystems in Thüringen (zum Artikel). Auch die Süddeutsche Zeitung und weitere Medien berichteten darüber.
BMU-Mitglied und ehemaliger BMU-Vorstand Prof. Gero Schmidt Oberländer hat folgenden Leserbrief als Reaktion auf die Forderungen des Ministers verfasst, welchem wir uns hiermit vollumfänglich anschließen wollen.
Die Äußerung von Bildungsminister Holter, in den Fächern Sport, Musik und Kunst werde „einzig das Talent" bewertet, ist enttäuschend und ihr muss widersprochen werden. Musik, Kunst und Sport sind wie Lesen, Schreiben, Rechnen jeweils eine kulturelle Praxis, die erlernt werden kann und zu deren Beherrschung vor allem eines gehört: Üben oder Trainieren. Im Thüringer Lehrplan für Musik, in den auch der Minister gelegentlich schauen sollte, bevor er sich so unqualifiziert äußert, steht: „Der Entwicklung musikalischer Kompetenzen liegen Prinzipien eines aufbauenden Musikunterrichts zugrunde." Dies heißt, dass das Lernen von Musik in sinnvoll aufeinander aufbauenden Lernschritten erfolgen soll. Es wird beispielsweise ein einfacher Rhythmus gemeinsam erlernt und in verschiedenen Kontexten geübt. Dann kann auch die sichere Ausführung bewertet werden. Natürlich gibt es Talent oder besser Begabung, die dann durch intensives Üben beispielsweise zu mathematischen oder musikalischen Höchstleistungen führen kann, in der Schule geht es jedoch um Breitenbildung, und hier sollte keine Abwertung der so wichtigen allgemeinbildenden Fächer Sport, Musik, Kunst sowie Darstellen und Gestalten erfolgen. Die Gefahr ist nämlich, dass dann ein Fach, in dem Zensuren verzichtbar sind, selbst als verzichtbar empfunden und folgerichtig gekürzt oder eliminiert wird. Das wäre ein großer Verlust für unsere Gesellschaft. Der Appell also: Gleichbehandlung aller Fächer, um die kulturelle Bildung in Thüringen nicht zu schwächen!
Wir werden den Forderungen als Bundesverband Musikunterricht scharf widersprechen und uns für eine gleichberechtigte und gleichwertige Behandlung des Musikunterrichts in Thüringen weiter einsetzen.
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